ZONTA says NO 2023

Der Zonta Club Krefeld am Rhein sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen

Mit Zonta Says NO setzt sich Zonta International dafür ein, Gewalt gegen Frauen zu beenden. Die 2012 gestartete internationale Kampagne unterstützt seit 2013 jeweils vom 25. November bis zum 10. Dezember die unter dem Motto ‚Orange The World‘ stehenden 16 Days of Activism der Vereinten Nationen. Auch in Deutschland. 

25. November 2023: Aktionstag gegen Gewalt an Frauen

Am Samstag, den 25.11.2023 standen Zontians aus beiden Krefelder ZONTA Clubs auf dem Krefelder Weihnachtsmarkt ‚Made in Krefeld‘ an einem Aktions- und Infostand, um gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzten.

Wir verteilten unsere ZONTA says NO – Flyer und kamen mit vielen Menschen ins Gespräch. Auch diejenigen, die meinten, sie hätten mit dem Thema ‚Gewalt gegen Frauen‘ nichts zu tun, konnten wir überzeugen, dass ein erster Schritt die Wahrnehmung eines Problems und das Hinsehen im eigenen Umfeld ist. Auch junge Männer, die entrüstet mit „aber ich doch nicht!“ reagierten, wurden nachdenklich, als wir Beispiele von wenig wertschätzenden Bemerkungen über Mädchen und Frauen ‚unter Jungs‘ aufzählten.

Es ist wichtig, das Thema nicht zu bagatellisieren!
Alle müssen hinsehen, Männer und Frauen, Jungen und Mädchen.

Wir ALLE gegen Gewalt an Frauen.

kleine selbstgebackene Give-Aways zum Aktionstag
Zontian vom ZC Krefeld, Gabi Hötter, ZsN-Verantwortliche des ZC Krefeld am Rhein und Martina Stall, ZC Krefeld (von links nach rechts)
Martina Czernia und Präsidentin Dr. Nicole Schmidt-Wetter ZC Krefeld am Rhein, Martina Stall, ZsN-Verantwortliche des ZC Krefeld (von links nach rechts)

27. November 2023: Lesung vor der ehemaligen Bücherei auf dem alten Marktplatz in Krefeld-Uerdingen

Nach Einbruch der Dunkelheit versammelten sich Frauen des ZONTA Clubs Krefeld am Rhein mit orangefarbenen Lichtern, Schirmen und auch orangefarbener Kleidung vor der ehemaligen Bücherei am alten Marktplatz in Uerdingen.

Gabi Hötter eröffnete den Abend mit den Worten: „Wir wollen Wirkung erzielen, irritieren, sichtbar machen, zum Nachdenken und Nachfragen anregen zu einem wichtigen, jedoch unbequemen Thema.

Wir stehen hier zusammen, um ein Licht zu werfen auf das Unrecht, das bis heute täglich an Frauen und Mädchen geschieht. Gewalt in jeder Form durch Missbrauch- und Misshandlung, Benachteiligung und Missachtung. In Familien, bei der Arbeit, in der Gesellschaft – hier und überall auf der Welt.“

Es regnete in Strömen an diesem Abend. Trotzdem kamen die Zuhörer* innen zur Montagslesung, die jeden Montag um 18:30 Uhr am alten Marktplatz zum Erhalt der ehemaligen Bücherei stattfindet. 

Dieses Mal lasen Zontians Texte zum Thema Gewalt an Frauen:

Claudia Ellinghoven startet mit dem Vorwort aus dem Buch von Laura Backes und Margherita Bettoni: Alle drei Tage. Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen. „Femizide als Kulmination geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen ist weltweit und auch in Deutschland ein systemisches Problem, das aus der Tabuzone geholt und bekämpft werden muss.“
Nicole Etschenberg-Klein liest über den langwierigen Prozess, wenn eine Frau, die Gewalt erfahren hat, eine polizeiliche Anzeige erstattet.
Helen Karl trägt eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Buch vor, die acht Punkte benennt, die ein Täter vom Beginn einer toxischen Beziehung bis zum schlussendlichen vorhersehbaren Femizid durchläuft.

„Alle drei Tage“  von Laura Backes und Margherita Bettoni und das Buch „Die stille Gewalt“ von Asha Hedayati wurden hierfür ausgesucht. Erschütternd beschreiben die Autorinnen, dass jeden Tag  ein Mann versucht, seine Partnerin umzubringen und dass es jeden dritten Tag gelingt.

Wie diese Verbrechen an Frauen in unserer Gesellschaft geschehen können und warum Frauen nicht ausreichend Hilfe erfahren, lasen Claudia Ellinghoven, Helen Karl, Nicole Etschenberg-Klein und Heike Kluge-Podleschny.

Heike Kluge-Podleschny liest Fallbeschreibungen aus dem Buch ‚Die Stille Gewalt‘ von Asha Hedayati vor. Die Berliner Anwältin setzt sich in Gewaltschutzverfahren für betroffene Mandantinnen ein.
Als letzte Vorleserin verzichtet Gabi Hötter, Organisatorin des Abends, wegen der fortgeschrittenen Zeit auf die Lesung des letzten Buches ‚Die Gabe‘ von Naomi Aldermann. Sie empfiehlt es jedoch unbedingt. Es geht um ein Gedankenexperiment einer Machtumkehr, wobei gezeigt wird, dass Machtmissbrauch kein Geschlecht kennt.

Gabi Hötter erklärt, warum alle Frauen die Farbe Orange tragen: “Die Farbe Orange steht für Hoffnung, sie symbolisiert eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen. Sie steht für das Versprechen einer besseren, einer leuchtenden Zukunft und ist weltweit das Zeichen der Aktionen gegen Gewalt an Frauen von ZONTA International und UN Women.“ 

Sie bedankt sich bei den Veranstalter*innen der wöchentlichen Montagslesungen in Krefeld-Uerdingen, sie stellt fest, dass sich seit der ersten Teilnahme an der Lesung vor drei Jahren nicht viel geändert hat. Wir werden nicht nachlassen, die Chancen wahrzunehmen, das Thema ‚Gewalt gegen Frauen‘ öffentlich zu machen.

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